Singen ist gesund

Die gesundheitsfördernde Wirkung gesungener Töne

"Es gibt kein besseres und wirksameres Mittel, das psychoemotionale Belastungen auflöst, Lebensmut stärkt und Selbstheilkräfte reaktiviert als das Singen." (Gehirnforscher Prof. Dr. Dr. Gerald Hüther, wissenschaftlicher Beirat von Singende Krankenhäuser e.V. und Leiter der Zentralstelle für Neurobiologische Präventionsforschung an der Universität Göttingen, Mannheim/Heidelberg, aus der Broschüre der Singenden Krankenhäuser, Meinungen und Positionen, Juli 2012, S. 8)

ATMUNG:

Die Atmung wird beim Singen vitalisiert; die Zwerchfellaktivität wird aktiviert; dies führt zu einer verbesserten Sauerstoffversorgung der Organe, die Darmaktivität wird durch Heben und Senken des Zwerchfells angeregt; bessere Entgiftung des Körpers; verlängerte Tonhaltedauer fördert eine aktive, dynamische Einatmung; langsame Tempi verlangsamen den Atem und haben entspannende Wirkung auf den Organismus; die sogenannte "Relaxation Response" führt zu einer Verlangsamung der Gehirnwellen und aktiviert den Parasympathikus; dadurch werden die Gedanken ruhiger und Sänger können in einen stresslösenden "flow" (fließender Zustand) kommen.

KÖRPER:

Durch Singen werden Muskelgruppen des gesamten orofacialen Bereichs flexibilisiert; durch das musikalische Anforderungsprofil von Tonhöhe, Lautstärkenveränderung (pp/mp/mf/f/ff), exakte Artikulation und sich öffnende Resonanzräume unterbricht Singen gewohnte Sprech- und Bewegungsmuster; es aktiviert die mimische Muskulatur und regt beispielweise die Beweglichkeit der Rachenringmuskulatur (m. costrictor pharyngeis) an; Singen flexibilisert und entkoppelt Zungen- und Kieferbewegungen; es aktiviert den Lippenring; fördert den Schluckauf.

Die Primärfunktion innerer Muskelgruppen in diesem Bereich (beispielsweise Zungenmuskulatur, Gaumensegelmuskulatur, Rachenringmuskulatur, Taschenfalten, Stimmlippen) wie auch äußerer Muskelgruppen (beispielsweise Stirnmuskulatur, Nasenmuskulatur, Lippenring) ist ein Schutzprogramm, das sich in einem muskulären Zusammenziehen zur Mitte hin äußert; evolutionär alte Verschlussmechanismen sind beispielsweise: Nase rümpfen, Zähne zusammen beißen, Lippen zusammen pressen, Zungenrückverlagerung; sie können über freies Singen gelöst werden; beim Singen sind ein weitendes Gefühl und raumgebende Flexibilität erwünscht; im Kommunikationsalltag manifestierten sich Muster des Schutzes und diese können über das Singen gelöst werden; Singen macht ein freies Gefühl; körperlich aktives Singen fördert die ganzkörperliche Aufrichtung über eine aktivere Atmung.

HERZ -KREISLAUFSYSTEM:

Beim Singen verändert sich ein wichtiger Indikator für ein gesundes Herz: die Herzschlagvariabilität

"Ein gesundes Herz schlägt nicht regelmäßig, sondern schwingt um einen Mittelwert. Es marschiert nicht im Gleichschritt, sondern es tanzt". (Prof. Dr. Maximilian Moser, Institut f. Nichtinvasive Diagnostik, JOANNEUM RESEARCH, Weiz; in Schwingung und Gesundheit, S. 68)

Singen moduliert die Aktivität von Sympathikus (Leistung, Beschleunigung, Flucht, Kampf) und Vagus (wirkt verlangsamend, abkühlend, entschleunigt, ermöglicht Erholung) und synchronisiert diese vegetativen Steuerungssysteme; dies fördert eine gesunde Schlafarchitektur von Chaos und Ordnung.

HORMONHAUSHALT:

Durch freies Singen ohne Leistungsstreß werden folgende Botenstoffe aktiviert:

SEROTONIN: Gewebshormon und Neurotransmitter, Glücksindikator, es beeinflußt Zentralnervensystem, Darmnervensystem, Herz-Kreislaufsystem und ist im Blut nachweisbar; es reguliert den Blutdruck, hat Auswirkungen auf die Blutgerinnung, reguliert die Peristaltik im Darm; es beeinflusst und steuert die Wahrnehmung des Schlafes, der Temperaturregulation, der Schmerzempfindung, des Sexualverhaltens; depressive Verstimmungen und Angst sind neurochemisch häufig auf einen Mangel an Serotonin zurückzuführen; es reguliert den Schlaf-Wach-Rhthmus und hat appetitregulierende Funktion;

MELATONIN: Hormon, wird in der Zirbeldrüse (Epiphyse) produziert, wird vor allem während des Schlafens und bei Dunkelheit produziert; steuert den Tag-Nacht-Rhythmus des Menschen; ein Mangel führt zu Müdigkeit, Schlafstörungen und Winterdepression; es erhöht die Sensibilität des Immunsystems, bekämpft freie Radikale, fördert einen besseren Schlaf, normalisiert den Blutdruck;

DHEA: Dehydroepiandrosteron, Nebennierenhormon, es verbessert die Gehirnleitung, hat antidepressive Wirkung, erhöht den Serotoninspiegel, steigert das positive Lebensgefühl, hat Anti-Aging-Effekt, führt zu einer Stärkung des Immunsystems, hat Anti-Krebs-Wirkung, fördert den Knochenaufbau;

OXYTOCIN: Hormon und Neurotransmitter, wird in der Hypophyse produziert, wird bei angenehmer Hautberührung vermehrt ausgeschüttet; vermittelt das Gefühl von Liebe, Vertrauen, innerer Ruhe und Wohlgefühl; fördert die Bindung von Personen und ist somit gemeinschafts- und teambildend!

ADRENALIN und KORTISOL: Stresshormone, werden bei entspanntem Singen deutlich herabgesetzt.

 

Bücher zum Thema:

Schwingung und Gesundheit, Wolfgang Bossinger, Rainer Eckle, Traumzeitverlag, 2008

Chanten, Wolfgang Bossinger, Wolfgang Friedrich, Südwest-Verlag, 2008

Die heilende Kraft des Singens, Wolfgang Bossinger, Traum-Zeitverlag, 2006

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